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Schankanlagen in Brauereien: Hygiene, QualitÀtsmanagement und Digitalisierung im Fokus

Lesezeit: ca. 9 min.

Wenn ein perfekt gebrautes Bier den Braukessel verlĂ€sst, ist es das Ergebnis jahrhundertealter Tradition und moderner Technologie. Aber, Achtung; selbst das hochwertigste Bier kann auf dem Weg ins Glas an QualitĂ€t verlieren. Schankanlagen sind das letzte Verbindungsglied zwischen Brauerei und Konsument – und gleichzeitig eine potenzielle Quelle fĂŒr Geschmacks- und Hygienerisiken. FĂŒr Braumeister, Inhaber und GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Brauereien ist es daher unerlĂ€sslich, Schankanlagentechnik, Hygiene-Management und QualitĂ€tskontrolle bis ins Detail zu meistern. Dieser Beitrag zeigt die Herausforderungen und LösungsansĂ€tze im Umgang mit Schankanlagen. Wir zeigen auf, welche gesetzlichen Vorgaben gelten, welche Hygiene-Standards entscheidend sind, wie sich QualitĂ€tsmanagement-Methoden ĂŒbertragen lassen und welchen Mehrwert moderne IT-Lösungen dabei bieten.

1. Eine kleine Geschichte der Schankanlagen

Die Geschichte der Schankanlagen in Brauereien ist ein Spiegelbild technischer Innovationen und verĂ€nderter Trinkgewohnheiten. UrsprĂŒnglich wurde Bier direkt aus dem Fass gezapft, oft mit Hilfe eines einfachen Zapfhahns, der in das Fass geschlagen wurde. Im 19. Jahrhundert revolutionierte die EinfĂŒhrung von CO₂ als Druckmittel den Ausschank: Das Bier konnte nun mit konstantem Druck aus dem Keller zur Theke befördert werden, was die QualitĂ€t und Haltbarkeit seit dieser Zeit deutlich verbesserte.

Um 1900 kamen die markanten ZapfsĂ€ulen im Jugendstil auf, in den 1920er und 30er Jahren hielten elektrische KĂŒhlungen Einzug, wodurch das Bier lĂ€nger frisch blieb und der Ausschank effizienter wurde. In den 1950er Jahren wurden dann emaillierte ZapfsĂ€ulen mit Werbeaufdruck populĂ€r, und die EinfĂŒhrung von Keg-FĂ€ssern erleichterte den Transport und die Lagerung. Heute ermöglichen moderne Schankanlagen mit KompensatorhĂ€hnen ein schaumfreies Zapfen. Übrigens: Neben Bier werden zunehmend auch Limonaden und Cocktails aus dem Zapfhahn serviert.

2. Hersteller und Typen von Schankanalgen

Bei Schankanlagen kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz, die je nach BetriebsgrĂ¶ĂŸe und GetrĂ€nkesortiment individuell angepasst werden können. Man unterscheidet vor allem zwischen Premix- und Postmix-Anlagen. Bei Premix-Systemen wird das fertige GetrĂ€nk – etwa Bier oder Mineralwasser – aus FĂ€ssern oder Containern gezapft. Postmix-Anlagen hingegen mischen Wasser und Sirup direkt im Schankkopf – eine platzsparende und wirtschaftliche Lösung bei hohem GetrĂ€nkeumsatz, vor allem bei Limonaden und Cola.

FĂŒhrende Hersteller wie Selbach, Koch, Hildebrand, TST oder Schanksysteme24 bieten moderne Schankanlagen in verschiedenen AusfĂŒhrungen – von der kompakten Thekenlösung bis zur komplexen Großanlage mit integrierter KĂŒhlung, CO₂-Versorgung und digitaler Mengenkontrolle. Viele Systeme lassen sich modular erweitern und an individuelle Anforderungen anpassen.

Spezialisierte Fachbetriebe ĂŒbernehmen Planung, Installation, Wartung und Hygieneinspektionen. Wichtig ist dabei: Nur mit fachgerechter Reinigung und regelmĂ€ĂŸiger Wartung bleibt die Anlage effizient und entspricht den gesetzlichen Hygienevorgaben.

3. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Normen

Welche gesetzlichen Grundlagen gelten fĂŒr den Betrieb von Schankanlagen in Brauereien? Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und GetrĂ€nkeschankanlagen-Verordnung (SchankV) bilden die rechtliche Basis fĂŒr jede Schankanlage in Deutschland. ErgĂ€nzend legen technische Regeln fĂŒr Betriebssicherheit (TRBS 1201), hĂ€ufig auch die Leitlinien der zustĂ€ndigen Industrie- und Handelskammern die Reinigungsintervalle, -verfahren sowie die notwendige Qualifikation des Personals fest.

In der Schweiz empfiehlt der Leitfaden des Schweizer Brauerei-Verbands eine Grundreinigung mindestens alle 14 Tage und eine umfassende Wartung vierteljÀhrlich. Fachbetriebe und spezialisierte Handwerksunternehmen betonen: Nur geschultes Personal darf die komplexen Systeme reinigen und desinfizieren, um Biofilm-Entwicklung und Keimbildung effektiv vorzubeugen.

4. Technische Risiken und Hygiene-Gefahren

Schankanlagen bestehen aus Bierleitungen, Zapfköpfen, KĂŒhlschlangen und Druckreglern. Jede Komponente kann zur Quelle mikrobieller Kontamination werden:

  • Biofilme in Leitungen bieten Mikroorganismen Haftgrund, senken den Bierfluss und erzeugen FehlgeschmĂ€cker.
  • RĂŒckstĂ€nde von Reinigungsmitteln verursachen chemische Aromen.
  • Temperaturschwankungen fördern Hefewachstum.
  • Korrosion an Metallteilen beeinflusst den pH-Wert und den Geschmack.


Laut einer Studie der BG Nahrungsmittel und Gastgewerbe weisen untersuchte Anlagen immer wieder hygienische MĂ€ngel auf, die zu gesundheitlichen Risiken fĂŒhren können. Hier kommt es fĂŒr Brauereien auf ein sorgfĂ€ltiges QualitĂ€tsmanagement an, um entsprechend vorzubeugen.

5. QualitĂ€tsmanagement-Methoden auf die Schankanlage ĂŒbertragen

QualitĂ€tswerkzeuge aus der industriellen Fertigung lassen sich ideal auf Schankanlagen ĂŒbertragen:

  • Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA): Identifikation potenzieller Fehlerquellen wie Leckagen oder Verstopfungen im Zapfsystem. PrĂ€ventive Maßnahmen können Einbaustandards und PrĂŒfprozesse definieren.
  • Statistische Prozesskontrolle (SPC): Erhebung von Temperatur‑, Druck- und Durchflussdaten in Echtzeit. Abweichungen werden automatisch erkannt und visuell als Regelkarten im Dashboard dargestellt.
  • Ishikawa-Diagramm: Ursachenanalyse von Schaumproblemen oder Verunreinigungen, z. B. Material, Mensch, Methode, Maschine.
  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP): RegelmĂ€ĂŸige Reviews von Wartungsprotokollen. Feedback-Schleifen zwischen Brauerei, Fachbetrieb und Gastronomen fördern nachhaltige Optimierung.


Diese Methoden gewĂ€hrleisten nicht nur ProzessstabilitĂ€t, sondern unterstĂŒtzen auch entsprechende Nachweise bei Audits in der Brauerei.

6. Praxisbeispiel: QualitÀtsmÀngel bei Schankanlagen

Umfragen zeigen: Rund 40% der befragten Betriebe reinigen ihre Schankanlage seltener als vorgeschrieben – oft aus Zeitmangel oder fehlendem Bewusstsein, so das Portal Guss-net.de. Der Biersommelier-Weltmeister Karl Schiffner warnt sogar: „Ungepflegte Leitungen berauben das Bier seiner Charakteristik – und den Gastronomen seiner Reputation.“ Schulungsangebote und klare SOPs (Standard Operating Procedures) sind daher unerlĂ€sslich. Sie sind ein wichtiger Baustein des QualitĂ€tsmanagements in der Brauerei.

7. Digitale Lösungen im Hygiene- und QualitÀtsmanagement

Moderne Software transformiert das Hygienemanagement von einem manuellen Prozess zu einem digital-gestĂŒtzten Workflow.

Die wichtigsten Features sollen hier am Beispiel der hĂ€ufig in der Lebensmittelindustrie eingesetzten Software e‑QSS dargestellt werden:

  • Digitale Checklisten & Protokolle: Vorlagen fĂŒr Reinigung, Desinfektion und Wartung – mobil abrufbar und individuell anpassbar.
  • Echtzeit-Daten: Digitale Erfassung von Temperatur, Druck und Reinigungszyklen. Vorab festgelegte Anomalien lösen sofort Alerts aus.
  • Fotodokumentation & Zeitstempel: Jeder Reinigungs- oder Wartungsvorgang kann mit Foto und Kommentaren versehen werden. Nachvollziehbar, auditfest, revisionssicher.
  • Automatisierte Erinnerungen: Serien-Tickets fĂŒr anstehende Reinigungen oder Schulungen.
  • Web-Dashboard: Zentrale Übersicht – inklusive KPIs wie Reinigungsintervall-Compliance und Störfallstatistiken.


Übrigens: Branchenstudien zeigen, dass digitale QS-Lösungen den Dokumentationsaufwand um bis zu 50% reduzieren und die Prozess-Compliance deutlich steigern. Dr. Ulrich Reinhardt, Hygienebeauftragter, TU Berlin meint dazu: „Die Kombination aus prĂ€ventiver Technikwartung und digitaler Dokumentation ist der SchlĂŒssel zur Hygienesicherheit.“

8. Integration in die Brauerei-IT-Infrastruktur

Brauereien, die in Software-Lösungen investieren, sollten vorab darauf achten, dass eine nahtlose Integration in ihre IT-Prozesslandschaft möglich ist. Idealerweise sollte die Software als Webanwendung ohne lokale Installation bedient werden können.

Fazit

QualitÀtssicherung endet nicht im Sudhaus

Schankanlagen sind das finale „QualitĂ€tsgate“ einer Brauerei. Mit fundiertem Hygienemanagement, etablierten QualitĂ€tsmethoden und transparenter digitaler Dokumentation stellen Brauereien sicher, dass ihr Bier im Glas die gleiche Exzellenz zeigt wie im Lagertank. Softwarelösungen zum QualitĂ€tsmanagement machen diesen Prozess nicht nur effizient, sondern auditfest und rechtssicher – und geben Brauereien die Freiheit, sich auf den Brauvorgang zu konzentrieren.

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