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Die Pippi Langstrumpf Methode – Eva Neumann – privat

Digital Woman & Naturfreundin – Seit einer Nahtoderfahrung sieht Eva Neumann die Welt mit anderen Augen

Eva Neumann (56) setzt sich an den großen, schweren Eichentisch in der „Almhütte“ und legt Unterarme und Hände darauf ab. „Du musst die Finger ein bisschen spreizen“, sagt sie. „Spürst du es?“ Eva Neumann spürt es. „Das ist kein Plastiktisch. Der lebt noch. Der gibt noch seine Energie ab.“ Diese Energie strömt im ganzen Haus, dem Innovationszentrum Morgenbach (Gemeinde Wildsteig). Ein topmodernes Holzhaus mit den besten Naturmaterialien, die nur von örtlichen Handwerkern verarbeitet wurden.
(virtueller Rundgang unter www.neumann-neumann.com/360/)

Das Innovationszentrum ist das Herzstück der Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbH, das die Geschwister Eva und Oswald Neumann zusammen aufgebaut
haben und führen. Ein Ort, den man für Veranstaltungen und Workshops buchen kann. Ein Treffpunkt rund um die Themen Digitalisierung und Work-Life-Balance. Und natürlich
ein Raum, den die 50 Mitarbeiter zum Arbeiten nutzen können, aber auch zum Nachdenken, Trainieren oder Spielen. Jeder arbeitet nach seinem eigenen Arbeitszeitmodell, erfüllt
die Aufgaben und Ziele, die er sich selbst gesteckt hat.

Denn eins ist klar: Ein „normales“ Büro mit Arbeitszeiten „from nine to five“, das wollte Eva Neumann auf keinen Fall mehr. Sie macht nur noch, was ihr Spaß macht. „Ich arbeite nur aus Freude“, sagt die 56-Jährige. Diese neue Einstellung gewann sie durch eine Nahtoderfahrung bei einem Kajakunfall und die dramatische Rückkehr ins Leben. Vom Raubtierkapitalismus will sie seitdem nichts mehr wissen, sondern nur noch von Gemeinwohlökonomie – angelehnt an ihren Lieblingsautor Erwin Thoma. In der Küche des Innovationszentrums, in der sich jeder selbst versorgt, macht Neumann Cappuccino, dazu gibt es frische Quarktaschen. Sie selbst ist dabei so natürlich wie die Umgebung. Sie trägt Turnschuhe, eine kurze Hose und ein blaues Firmen-T-Shirt mit der weißen Stickerei „e-QSS“ (elektronische Qualitätssicherung). Die Haare sind kurz geschnitten, die Brille randlos. Die Geschäftsfrau, die mit ihrem Lebensgefährten einen 15-jährigen Sohn hat, setzt sich auf einen Barhocker an einem hohen Tisch und erzählt ihre Geschichte.

Amerikanische Einflüsse

Eva Neumann und ihre beiden Brüder wuchsen in Brüssel auf, weil der Vater Vertriebsleiter eines US-Chemiekonzerns für Europa, den Nahen Osten, Afrika und Südamerika war. Dort bekamen sie zu spüren, dass sie Deutsche waren. Im Restaurant und im Geschäft wurden sie nicht bedient, in der Schule verprügelt. Und was passiert, wenn man so eine Kindheit hat? „Entweder man geht kaputt und unter, oder man wird groß, stark und selbstbewusst“ – und genau das wurde Eva.

1976 zog die Familie an den Ammersee, „weil wir leben wollten, wo’s schön ist.“ Bruder Peter durfte studieren und ist heute Rechtsanwalt in München. Oswald wollte nicht studieren. Eva ging auf die Realschule, weil ihre Eltern damals der Meinung waren, „dass Mädchen heiraten und Kinder kriegen.“ Sie absolvierte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau, wurde Hotelmeisterin. Mit 18 ging sie ein halbes Jahr nach England, danach führte sie in Schwabing ein Café mit 25 Studenten. Es folgte eine Management-Ausbildung bei McDonalds. „Das hat mich mega-geprägt.“ Die Produktphilosophie sei nicht die ihre gewesen, aber sie habe vom Management-Schema gelernt.

Schon mit 19 Jahren machte sie sich mit einer kleinen Pension in Mittenwald, der Bäcker-Alm, selbstständig. „Mein erster Dienstleistungsbetrieb.“ Währenddessen war Bruder Oswald Hoteldirektor auf Schloss Elmau mit 250 Mitarbeitern. Und so wurde ihr eigener „Mikrokosmos“ bald zu klein. 1989 machten Eva und Oswald Neumann, die sich als „blinde Seelenverwandte“ verstehen, drei Wochen Urlaub in Florida. Dabei reifte die Idee zur eigenen Firma. Motto: Entweder wir verändern was in der Hotellerie, oder wir machen ganz was anderes. Ergebnis: Erst das eine, dann das andere. Sie entwickelten ein Low-Budget-Konzept für Hotels im Franchise-System, bauten und eröffneten zwölf Hotels. Eva Neumann arbeitete 120 Stunden pro Woche, bis sie mit 27 der Burn-out ereilte.

Schließlich entdeckte ein Krankenhaus-Direktor die pfiffigen Hotel-Leute, die damals in Krün ansässig waren, und befand: Was man im Hotel umsetzt, kann man auch in Kliniken und Altenheimen umsetzen. Seitdem ist die große München-Stift Kunde von Neumann & Neumann. Weitere Firmen sprangen auf, wollten das gleiche Qualitätsmanagement, nur eben „ohne Bett“. Namhafte Firmen wie die Deutsche Bahn, Miele, MTU, Bayer, BASF, die Deutsche Bundesbank. 1999 kam dann die große technologische Wende. Miele und die Bahn wollten das Qualitätsmanagement digital. Kein Problem für die Geschwister Neumann. Der Kunde hat ein Bedürfnis, sie finden eine Lösung. Und so stiegen sie ins IT-Business ein. Heute würden viele Firmen ohne die Software von Neumann & Neumann stillstehen. Im ganzen Innovationszentrum Morgenbach gibt es kein Blatt Papier mehr. Nicht mal einen Notizblock. Alles ist digitalisiert.

Universelle Erfahrung

1999 war aber auch das Jahr, das eine große persönliche Wende für Eva Neumann brachte. Die erfahrene Wildwasser-Kajakfahrerin war allein auf der Isar unterwegs, als sie in ein Wehr stürzte, das das Pfingsthochwasser vier Meter tief ausgespült hatte. Sie geriet in einen Strudel, aus dem sie nicht mehr herauskam. Sie wusste, sie muss sich vom Kajak und von der Schwimmweste befreien. Danach wollte sie tief nach unten tauchen und sich raustreiben lassen. Doch sie atmete viel Eiswasser ein. „Ich wusste, dass ich sterbe, jetzt, mit 31 Jahren“, sagt Eva Neumann, „aber ich war die Ruhe selbst. Es war für mich in Ordnung.“ Sie habe sich noch bewusst von allen verabschiedet und verlebte ihre „letzte Sekunde in Seelenfrieden“. Dann verlor sie das Bewusstsein. Es folgte eine unglaubliche Erfahrung: „Es war das Schönste und Intensivste, was ich je in meinem Leben erlebt habe. Ein Gefühl, als wären Tausende von Seelen um mich herum, die mich in 100-prozentiger Liebe aufgenommen haben.“ Sie nennt es „Liebe pur, wie wir sie hier auf der Erde gar nicht kennen“. Sie habe „vollkommene Zufriedenheit und Geborgenheit“ gefühlt. „Meine Seele war mittendrin eingebettet.“

Das Schicksal wollte es, dass zu dieser Zeit, an dieser entlegenen Stelle, viele Schutzengel unterwegs waren. „Bestimmt Tausend“, sagt Eva Neumann, „die haben viele Menschen an diese entlegene Stelle geschickt, die reagiert haben.“ Doch die Zeit lief. Die Retter mussten einen großen Umweg machen, um sie aus dem Wasser zu ziehen. Für den Handyempfang mussten sie einen halben Kilometer mit dem Motorrad wegfahren. Acht bis neun Minuten war Neumann unter Wasser, 30 Minuten bewusstlos. Dann kam endlich der Notarzt und reanimierte sie. „Er hat mich und meine Seele gewaltsam in dieses Erdenleben zurückmanövriert“, sagt die 56-Jährige. Sie fühlte sich schrecklich. „Meine Seele war vergewaltigt worden. Sie musste wieder in den Körper zurück.“ Dabei sei ihre Seele schon ganz woanders gewesen. „Die war schon gut aufgeräumt. Da wäre ich auch lieber geblieben.“ Am liebsten, sagt sie, wäre sie wieder ins Wasser zurückgesprungen. Erst einmal lag sie 14 Tage auf der Intensivstation – mit einer Körpertemperatur von 33 Grad, kaum wahrnehmbarem Puls und Wasser in der Lunge. Mit einem Sauerstoffdruckgerät musste sie rund um die Uhr Wasser ausatmen. Eine extreme Anstrengung. Die Ärzte sagten den Angehörigen, dass sie sich darauf einstellen müssen, dass sie stirbt. Doch sie
überlebte. Ohne körperliche Schäden.

Die große Sinnfrage

Das Problem war, dass die Seele sich schwertat, ins irdische Leben zurückzufinden. Sie musste wieder heilen. „Ich habe viel Zeit und Geduld für mich selbst gebraucht.“ Manchmal konnte sie nur dem Gebüsch zuschauen, wie es sich bewegt. Sie fragte sich: „Warum musste ich wieder zurück? Wofür sind wir auf der Welt? Was ist meine Aufgabe?“

Sie konnte nicht mehr so weitermachen wie zuvor. Arbeiten, Geld verdienen, das machte alles keinen Sinn mehr für sie. Geld war für sie nur noch Papier. Sie führte einen inneren Kampf mit sich selbst, bis sie zu ihrer Seele sagte: „Okay, wir bleiben jetzt hier auf der Erde, mit allen Werten, die die Menschen haben.“ Doch ihr war nun der Wert jeder Minute bewusst. „Ich wusste, dass ich jede Sekunde meines Lebens mit Dingen verbringen möchte, die einen Wert haben und anderen Menschen und mir eine Freude machen.“ Ihr geht es um das „gemeinsame Wirken“.

Zu ihrem Bruder Oswald sagte sie: „Du musst auf mich aufpassen, ich mach jetzt nur noch, was ich will. Wie Pippi Langstrumpf.“ Gesagt, getan. Erster Schritt: Sie zogen um. In Krün wurde ihr alles zu eng, zu viele Touristen, zu wenig Platz zur Selbstverwirklichung. Es gab auch kein Grundstück mehr zu kaufen, um etwas zu bauen, wo sie Leben und Arbeiten vereinen konnte. So verschlug es sie 2003 nach Steingaden, wo die Neumanns ein Haus bauten – die eine Seite für Eva, die andere für Oswald, dazwischen das Büro. Doch das wurde zu klein.

Deshalb bauten die Neumanns ihr Innovationszentrum in Morgenbach. Die Mitarbeiter können hier am Schreibtisch mit dem Desk-Bike radeln, übernachten, Billard spielen. Es gibt Pizzaback- und Fitnesskurse. „Burn-in statt Burn-out“, sagt Eva Neumann. Sie atmet den frischen Holzgeruch ein, den alle Wände und Möbel ausströmen. Sie strahlt: „Hier finden alle Erdung.“

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